Joy Division und New Order > NEW order

Presse- und Medienstimmen zu WFTSC

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confusion:
Die britische Popband New Order besinnt sich auf ihre alten Stärken: "Waiting For The Sirens Call" ist eine große, eine erhabene Pop-Platte, die zwar ihre Wurzeln in den 80er-Jahren hat, an der sich aber nicht nur Traditionalisten erfreuen werden. Die legendäre Gruppe aus Manchester ("Blue Monday, "World In Motion"), die einst aus Joy Division hervorging, war im weiteren Verlauf ihrer Geschichte Miterfinder von Synthiepop und Acid House.

Das Comeback, das die Band vor vier Jahren mit "Get Ready" hatte, war eines der bemerkenswertesten der neueren Pop-Geschichte. Die Combo um Bernhard Sumner und Peter Hook setzte nach fast 25 Jahren Bandgeschichte ein Fanal, zeigte, dass sie auch in Sachen Britpop ohne weiteres mithalten konnte und veröffentlichte mit "Crystal" eben eine der schönsten Singles des Jahrzehnts. Kein Wunder, dass man damit auch kommerziell ausgesprochen erfolgreich war.

Auf dem neuen Album überzeugen alle elf Songs. Das beginnt beim Opener, dem frenetischen "Who's Joe", zieht sich über kleine Kunstwerke wie das Bass-infizierte "Hey Now What You Doing" oder die hübsch tanzbare erste Single "Krafty" bis hin zu Stücken wie dem Über-Hit "Draculas Castle" oder dem rhythmischen "Guilt Is A Useless Emotion". Dass das alles so herrlich erwachsen-perfekt, aber trotzdem auch jugendlich und kraftvoll klingt, dürfte auch an dem siebenmonatigen Studioaufenthalt und an den Herren an den Reglern liegen. New Order verpflichteten als Produzenten unter anderem John Leckie und Stephen Street. Die kennt man seit Jahrzehnten, nicht nur in England, sie waren schon bei vielen wichtigen Platten dabei. Insgesamt ist "Waiting For The Sirens Call" ein Meisterwerk, eine Referenzplatte in ihrem Genre - und sie toppt "Get Ready" noch einmal. Mutig könnte man sagen: "Technique" für ein neues Jahrtausend. Das so etwas überhaupt möglich wäre, hätte vor vier Jahren wohl niemand gedacht.

(30.3.2005 Rheinische Post, Düsseldorf)

ニュー・オーダー:
Besser hätte man es nicht schreiben können !!!  :)
Super Kritik die mir aus dem herzen spricht...

Barney (GermanOrder)

confusion:
Diese Kritik finde ich auch klasse, weil die ohne groß auszuschweifen auf den Punkt kommt. Alleine für diese Kritik sollte schon ein New Order-Konzert in Deutschland in der Phillipshalle stattfinden. Bemerkenswert ist aber, daß die RP selber in den 80ger überhaupt nicht über no berichtet hat. Da saß dann da jemand, der die Dinosaurier aus den 60gern und 70gern ganz toll fand.

ニュー・オーダー:
Aus: AudioVideoFoto Bild

POP SIRENEN
1980 nahm sich Ian Curtis, Sänger der Grufti-Punk-Band Joy Division, das Leben. Die resrlichen drei Musiker begannen mit Keyboarderin Gillian Gilbert als New Order eine neue karriere - und landeten 1983 mit "Blue Monday" einen riesen-club-hit. Ähnlich erfolgreiches ist den Briten zwar nie wieder geglückt. Der Sound von damals hat seinen Reiz aber bis heute nicht verloren. Treibende Rhythmen, saftige Gitarren-linien und nicht zuletzt die anschmiegsame Stimme von Sänger Bernard Sumner bilden das unverkennbare Rückgrat auch der neuen Songs. Im Vergleich zum Vorgängeralbum "Get Ready" (2001) hat New Order mehr auf eingängige Melodien gesetzt. Deshalb könnte das Disco-kompatible "I told you so" glatt von (Pardon!) Diter Bohlen stammen. Um so schneidiger sind dagegen die rockingen Gitarrenriffs (Tip: "Hey now what you doing"), die man sich bei REM und anderen US-rockern abgehört hat.

Klang: Luftige, saubere aufgelöste Höhen, klare Mitten, Die Bässe sind manchmal zu drucklos.
Fazit: Gute, sehr altmodische Schule des tanzbaren, gitarrenlastigen Elektro-pops. Für 80er- Nostalgiker immer noch ein lohnender Kauf.

confusion:
Im 25. Jahr ihres Bestehens veröffentlichen New Order mit "Waiting For The Sirens' Call" ein neues Album - und wirken dabei noch immer bemerkenswert frisch.

Das Geheimnis dauerhaften Erfolgs ist harte Arbeit. Diese unromantische Weisheit scheint einem Ratgeber für junge Karrieristen zu entstammen, doch ausgesprochen hat sie dieser Tage Bernhard Sumner. Der 49-jährige Sänger und Gitarrist der Popband New Order hat in seiner über 25-jährigen Karriere gelernt: Für die musikalische Originalität, die einem in jungen Jahren zufliegt, muss man im Alter schuften. Die Früchte der jüngsten Anstrengung präsentiert das britische Quartett auf seinem neunten Studioalbum "Waiting For The Sirens' Call".

Gewaltiges Gesamtwerk
Bis heute ist der New-Order-Sound, eine Fusion aus Disco-affinen Rhythmen, New-Wave-Synthieklängen und britischem Gitarrenpop einzigartig und in seiner Lässigkeit unerreicht; der größte Hit "Blue Monday" füllt bis heute jede Tanzfläche. Eigentlich könnten sich Sumner, der 49-jährige Bassist Peter Hook, der 47-jährige Schlagzeuger Stephen Morris und der für die Keyboarderin Gillian Gilbert neu in die Band gekommene 29-jährige Phil Cunningham daher auf die Verwaltung des musikalischen Erbes beschränken. Einen Eindruck vom gewaltigen Umfang des Fundus vermittelte etwa die 2002 erschienene 4-CD-Box "Retro" mit 56 Titeln.
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Doch ähnlich wie Robert Smith und seine Band The Cure oder das Pop-Duo Pet Shop Boys weigern sich New Order, die 1980/81 aus der legendären Wave-Rock-Formation Joy Division hervorgegangen sind, beharrlich, sich auf den Lorbeeren früherer Tage auszuruhen. Schuld ist laut Sumner ein "kreativer Instinkt", der ihn seit seiner Kindheit antreibt und den er im im Musikmagazin "Intro" so umschrieb: "Dinge zu erschaffen, Musik zu machen; etwas hervorzubringen, das schön ist und die Menschen bewegt."

Tanzbarkeit und emotionale Tiefe
Bewegend wirkt die Musik der alten Haudegen seit jeher auf zweierlei Weise. Zum einen legen New Order auch beim neuen Album einen starken Akzent auf die Tanzbarkeit, wie etwa der Song "Hey Now What You Doing" zeigt oder auch das Stück "Jetstream", bei dem die Sängerin der Scissor Sisters, Ana Matronic, mitsingt. Zum anderen schaffen es New Order immer wieder, trotz des Einsatzes von Elektronik, ihren Liedern eine emotionale Tiefe zu geben, wie man sie oft nur von "handgemachter" Musik kennt. So umweht etwa den Opener "Who's Joe?" trotz seines flotten Tempos unverkennbar eine melancholische Schwere.

Zu Musik mit Gefühl bekennt sich Sumner freimütig: "Das Wichtige an New Order sind nun mal Herz und Seele. Wenn etwas zu sehr nach einer Wiederholung oder Pastiche klingt, ist es nicht gut genug." Diese Haltung, an die sich das neue Bandmitglied Phil nach eigenen Worten erst gewöhnen musste, hat zur Folge, dass beim Songwriting viele Ideen schon deshalb ausscheiden, weil sie zu sehr nach New Order klingen.

Kreativer Ausbruch als Grundlage für weiteres Album
An brauchbaren Ideen herrschte während der sieben Monate dauernden Arbeit an dem Album aber glücklicherweise kein Mangel. Statt der benötigten elf schrieb das Quartett 18 Songs - ein Novum, das Sumner als überraschenden "kreativen Ausbruch" erlebte, denn normalerweise schreibt die Band immer genau so viele Songs, wie sie für ein Album braucht. Nach seinem Eindruck sind "die übrigen sieben Songs so stark, dass sie vielleicht die Grundlage für ein weiteres Album bilden." Eine Fortsetzung der schier unendlichen New-Order-Geschichte ist also in Sicht.

Wie stark der Einfluss von New Order auf die heutige Musikszene auch heute noch ist, zeigt das Beispiel der US-Band The Killers, die sich nicht nur musikalisch an die legendäre Band anlehnt: 2002 gegründet, haben die Killers sich ihren Namen aus dem Video von New Order zu "Crystal" entlehnt: Darin trat eine offenbar perfekte Band mit einem großartigen Song, hervorragendem Aussehen und der Jugend auf ihrer Seite auf, die sich The Killers nannte.

Live-Termine:
10.06. Hurricane-Fesival in Scheeßel
11.06. Southside (Neuhausen op Eck)
03.07. Rock Werchter (Belgien)
 
Torsten Holtz/AP

Quelle: Stern, 5.4.05

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